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Die 5 Klassen der CE-Zertifizierung

Motorradbekleidung – Darf ich nur in CE-zertifizierten Motorradjacken fahren?

Motorradbekleidung muss in der Schweiz nicht zwingend eine CE-Zertifizierung aufweisen. Pflicht ist lediglich der Motorradhelm. Es wird jedoch deutlich empfohlen, auf CE zertifizierte Motorradausrüstung zurückzugreifen. Dies ist jedoch sehr individuell je nach Biker und den verschiedenen Bedürfnissen.

Interessanterweise wird CH zertifizierte Motorradbekleidung erst seit 2018 nach der Norm EN17092 getestet. Davor gab es zwar eine europäische Norm EN13595, die die Anforderungen an Motorradbekleidung festhielt. Allerdings deckte dies eher die Bedürfnisse professionellen Fahrer und deren Ausrüstung ab. Funktionale und Alltagsbikerkleidung wurden hierbei noch gar nicht mit einbezogen. Dank der neuen Norm erhielten auch Strassenbekleidung für Bikerinnen und Biker eine nachvollziehbare Skala bei der Abriebfestigkeit, Nahtfestigkeit, Reissfestigkeit, Formbeständigkeit und Unbedenklichkeit getestet werden.

Hierbei kommt auch dein persönliches Empfinden ins Spiel. Sobald du dir sicher bist, dass dein Verletzungsrisiko auf ein Minimum gesenkt wird, fährst du bestimmt auch anders. Achte deshalb bei deinem Kauf so oft wie möglich auf die Abkürzung CE. Dies steht für «Conformité Européenne», was so viel heisst wie Europäische Konformität. Verfügt dein Kleidungsstück über dieses Symbol, kannst du dir folglich sicher sein, dass dein Produkt die in Europa geltenden Gesundheits-Sicherheits-und Umweltgesetzen einhält.

Folgende Tests werden bei jedem Produkt durchgeführt.

ABRIEBFESTIGKEIT

Um das Produkt auf seinen Schutz zu testen, wird bei der Abriebfestigkeit ermittelt, wie lange es dauert, bis ein Loch im Material entsteht. Dies wird durch eine starke Reibung erzielt. Je länger dies es dauert, desto höher ist die Abriebfestigkeit. Folglich ist auch der Schutz grösser, falls es zu einem Sturz kommt.

NAHTFESTIGKEIT

Ähnlich wie bei der Abriebfestigkeit, wird hier getestet, wie resistent die Nähte bei hoher Belastung sind. Das Produkt wird so lange strapaziert, bis die Nähte reissen. Im Falle eines Sturzes ist es lebenswichtig, dass die Nähte deiner Motorradbekleidung nicht bei der kleinsten Belastung nachgeben.

REISSFESTIGKEIT

Der Alptraum jedes Bikers: Die Jeans frisst sich in den Oberschenkel, weil sie aufgerissen wurde beim Aufprall. Deshalb wird auch die Reissfestigkeit geprüft bei der CE Zertifizierung. Mithilfe eines bereits angerissenen Materialstücks wird gemessen, wie viel Kraft es benötigt, bis der Stoff weiter einreisst.

FORMBESTÄNDIGKEIT

Darunter kann man sich auf Anhieb nicht gleich etwas vorstellen. Es ist jedoch extrem wichtig, dass die Motorradbekleidung auch nach einem Waschgang nicht zu sehr eingeht oder ausweitet. Ansonsten würden die Protektoren nicht mehr an der richtigen Stelle sitzen. Deshalb wird eine speziell für die Tests entwickelte Maschine eingesetzt. Jedes Kleidungsstück wird hierbei 5 Mal gewaschen. Sobald ein Kleidungstest mehr als 5% schrumpft, besteht es den Test nicht.

UNBEDENKLICHKEIT

Hierbei geht es vor allem auf um die bei der Herstellung von Motorradbekleidung verwendeten Chemikalien wie Farben. Selbstverständlich müssen diese unbedenklich sein für den Körper und insbesondere die Haut.

Nachdem ein Produkt all diese Tests erfolgreich durchlaufen hat, wird es in die Folgenden Klassen eingeteilt:

AAA

Diese Klassifizierung bietet dir den grössten Schutz und die höchste Abriebfestigkeit. Oft ist diese Zertifizierung bei ein- oder zweiteiligen Lederkombis anzutreffen. Motorradbekleidung, die die Klassifizierung AAA erreicht, bietet dem Träger den größten Schutz und die höchste Abriebfestigkeit. Allerdings kann zum Glück heutzutage auch Motorradbekleidung aus anderen Materialien diesen Status erfüllen. Solltet ihr jedoch vorwiegend auf der Rennstrecke unterwegs sein, kommt ihr nicht um den Schutz dieser Zertifizierung herum.

AA

Speziell bei der Schutzklasse AA kommt neben dem hohen Abriebschutz auch ein obligatorischer, zusätzlicher Schutz vor Wetter- und Witterungseinflüssen. Besonders wenn du gern auf längere Touren gehst, ist dies die geeignete Schutzklasse. Dazu kommt, dass du nicht ganz so sehr eingeschränkt bist in der Beweglichkeit wie bei der Klasse AAA. Das verwendete Material ist einiges leichter und vor allem flexibler.

A

Diese Klasse verfügt verhältnismässig über den kleinsten Abriebschutz. Hier bist du jedoch komplett frei in der Beweglichkeit. Die Kleidung bietet sich also eher an für kurze Stadtfahrten oder auf deinem Moped.

B

Die Klasse B bietet dir zwar einen Abriebschutz aber keinen Aufprallschutz. Hier sprechen wir vorwiegend von Motorradjacken und Motorradhosen, die vorerst ohne Protektoren geliefert werden. Diese können in den meisten Fällen zusätzlich dazu gekauft und eingesetzt werden.

C

Hier wird von Protektoren-Ensembles gesprochen, die beispielsweise nur von einem Mesh Material zusammengehalten. Also eine Art Weste mit integrierten Protektoren zum Beispiel. Diese bieten lediglich einen Aufprallschutz.

Achtung: Die Norm EN17092 gilt lediglich für Motorradbekleidung wie Jacken und Hosen. Produkte wie Schuhe, Handschuhe, Protektoren und Helme haben eigene Normen und werden wieder anders getestet und zertifiziert.

Wenn du es bis hier geschafft hast, möchten wir dir noch etwas Letztes für die Wahl deiner Motorradbekleidung mitgeben:

Am Ende entscheidest du allein, welches deine perfekte Motorradausrüstung wird. Solltest du dich jedoch auf längere Touren vorbereiten, informiere dich unbedingt vorher, wie die Bestimmungen im Ausland sind. Beispielsweise gilt in einigen Europäischen Ländern neben der Helmpflicht auch die Regel, einen CE zertifizierten Handschuh tragen zu müssen.

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